Die Gründe für die Entstehung von Lern- und Leistungsstörungen sind von Kind zu Kind sehr unterschiedlich. In einem Punkt gleichen sich die Probleme jedoch meist: Sie sind so hartnäckig, dass selbst gut gemeinte Hilfestellungen wie zusätzliches Üben nicht dazu beitragen können, dass sich die Leistungen des Kindes spürbar verbessern. Auch Nachhilfe, Klassenwiederholungen und ähnliche Maßnahmen sind bei Lernstörungen nicht ausreichend. In einigen Fällen tritt sogar das Gegenteil ein: Die Leistungen der Kinder verschlechtern sich.
Lern- und Leistungsstörungen können viele Folgen haben.
Aufgrund ihrer Situation reagieren manche Kinder psychosomatisch, verweigern das Lernen und zeigen Ängste sowie Lernblockaden; andere werden aggressiv. Sie verlieren die Lust, zur Schule zu gehen, und wirken sehr unkonzentriert, unmotiviert oder faul. Schnell kann der Haussegen schief hängen; der tägliche Hausaufgabenstress zermürbt die Nerven aller Beteiligten. Eltern und Lehrer sind oft ratlos und wissen sich nicht mehr zu helfen. Die übliche Reaktion: „Ich weiß nicht mehr, was ich noch tun soll! Ich habe doch alles ausprobiert!“
Tief greifende Lern- und Leistungsstörungen lösen sich weder von allein, noch dadurch, dass das Kind mehr übt und fleißiger ist. Lernstörungen entstehen und erhalten sich aufrecht durch vielerlei Einflüsse.
Lerntherapie ist mehr als Nachhilfe!
Vor den oben genannten Hintergründen muss die lerntherapeutische Förderung weit über ein reines Nachhilfeangebot hinausgehen. Dies geschieht, indem sie alle Faktoren erfasst, die zur Entstehung und Aufrechterhaltung der Lernstörung beitragen. Sie will grundlegende inhaltliche, psychische, entwicklungsbedingte und umfeldbedingte Voraussetzungen für das Lernen schaffen bzw. wieder herstellen. Die folgenden Aspekte sind für unser Konzept von grundlegender Bedeutung:
Im Mittelpunkt unserer Bemühungen steht das seelische Wohl Ihres Kindes.
Positives, erfolgreiches Lernen setzt ein stabiles Selbstvertrauen, Lernmotivation und das Wissen um die eigenen Fähigkeiten voraus. Nur durch Erfolgserlebnisse kann sich ein Kind als kompetent erfahren. Somit ist es motiviert, weiterhin konzentriert zu lernen. Die Lerntherapie arbeitet daher ressourcenorientiert. Das bedeutet, wir setzen bei den Stärken des Kindes an, um über Erfolgserlebnisse („Ich kann ja was!“) die Selbstwertentwicklung zu unterstützen und die Kompetenzen zu erweitern.
Wir arbeiten systemisch, das heißt wir stärken das Lernumfeld Ihres Kindes.
Eltern, Familie, Lehrer und Freunde stellen das Lernumfeld eines Kindes dar. In diesem Umfeld liegen Ressourcen und Potentiale für Ihr Kind verborgen, die sich fördernd auf seine Lernprozesse auswirken können. Voraussetzung für diese positiven Beziehungen sind Zutrauen und Anerkennung – dies wollen wir gemeinsam entdecken und im Sinne Ihres Kindes nutzbar machen. So können Umfeldbedingungen geschaffen werden, die sich positiv auf das Selbstwertgefühl und die Lernprozesse auswirken. Die Elternberatung soll deshalb auch Sie als Eltern dabei unterstützen, mit alltäglichen Erziehungs- und Lernproblemen sicherer umzugehen.
Ihr Kind eignet sich an, selbstständig und eigenverantwortlich zu lernen.
Erfolge sind nur möglich, wenn unter Beachtung des Entwicklungsstandes auch an den symptomatischen Lerndefiziten gearbeitet wird. Dabei orientiert sich die Förderung nicht nur am aktuellen Schulstoff, sondern greift in erster Linie den individuellen Lernstand und die Stärken des Kindes auf. Die Vermittlung von Lernstrategien nimmt einen hohen Stellenwert ein, um das Kind in die Lage zu versetzen, sich neue Inhalte zukünftig selbstständig zu erarbeiten.
Lerntherapie arbeitet individuell.
Jeder Mensch hat ganz eigene Bedürfnisse, Hoffnungen, Ängste, Stärken und Schwächen. Im Konzept der Praxis „Lernwege“ tragen wir dieser Tatsache Rechnung, indem wir die Lerneinheiten speziell auf Ihr Kind hin planen. Keine Therapiestunde gleicht der anderen – dies ist ein Aufwand, der sich in jedem Fall lohnt!
Die individuelle Ausrichtung unseres Konzepts bedeutet auch, dass Methoden aus unterschiedlichen Fachrichtungen mit in die Arbeit einbezogen werden. Auch die Zusammenarbeit mit verschiedenen Fachkräften wie Lehrern, Ärzten und/oder Therapeuten, die Ihr Kind eventuell bereits betreuen, ist ein wesentliches Merkmal einer individuellen Betreuung Ihres Kindes.
Lernen mit allen Sinnen – Ganzheitlichkeit
Lernprozesse sind nicht nur freudvoller, sondern auch effektiver, wenn viele Sinne angeregt werden und wenn der Lernstoff auf vielfältige Weise vermittelt wird. Die Lerneinheiten werden deshalb so geplant, dass mit allen Sinnen gelernt werden kann, d.h. am Tisch, auf dem Boden, in Bewegung, durch Spielformen, mit unterschiedlichen Materialien, Farben und Klängen.
Lernwege suchen – Lösungen finden
Welche Ziele wollen Sie erreichen? Wie soll dies geschehen? Wir suchen nach Wegen, die wir gemeinsam mit Ihnen und Ihrem Kind gehen können. Dabei ist uns wichtig, dass diese Wege zu Ihnen und Ihren Bedürfnissen passen, dass wir im Blick behalten, was wir erreichen wollen, aber auch uns darüber bewusst werden, was schon gut klappt.